Parteienproporz schlägt Sachverstand
Man hätte wetten mögen, dass Frau von der Leyen als "Fachfrau" und Ärztin das Gesundheitsministerium übernehmen würde. Weit gefehlt! Aufgrund ihrer "internationalen Erfahrung" muss ausgerechnet eine Ärztin das "Kriegsministerium" übernehmen. Fachkompetenz ist offensichtlich bei Politikern nicht mehr gefragt, man muss vielmehr für alles offen sein.
Dabei hatten wir ja schon in der vergangenen Regierungskoalition ein Negativ-Beispiel als der gelernte Arzt Philipp Rösler meinte, er wäre ein besserer Wirtschaftsminister. Hat eigentlich schon einmal ein Nicht-Jurist das Justizministerium übernommen?
Aber die Gesundheitsberufe können eigentlich ja froh sein, dass die Gesundheitsexperten der Groko (neues Unwort des Jahres!), Banker Spahn oder der "Professor humoris causa" Lauterbach nicht in dieses Amt gehievt wurden, denn das hätte nicht nur massive Proteste der Gesundheitsdienstleister, sondern auch ein großes ideologisches Versorgungschaos hervorgerufen.
Schauen wir mal, was so ein Generalsekretär an Fachqualität im Gesundheitswesen bieten oder noch erlernen kann. Nur: Die Gesundheit ist das Thema Nummer eins bei der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Sie sollte kein Spielball parteilicher Interessen sein, sondern bedarf einer Reformbestrebung aller Abgeordneten.
Gert Buchner
Vorsitzender Landesgruppe Westfalen-Lippe im NAV-Vichow-Bund
Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.