Pressemitteilung Praxisärzte sofort impfen – Ministeriumsbeschluss fahrlässig

Niedersächsische niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen vorerst keine Corona-Schutzimpfung erhalten, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gestern überraschend beschlossen. „Ich bin zutiefst schockiert über diese plötzliche Kehrtwendung. Der Beschluss des Ministeriums ist fahrlässig und muss sofort zurückgenommen werden“, fordert Dr. Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen im Virchowbund.

Dr. Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende Landesgruppe Niedersachsen / Bremen (© Virchowbund / Lopata)

Dr. Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen (c) Virchowbund / Lopata

In einer gestern eilends beschlossenen Niedersächsischen Impfverordnung heißt es wörtlich: „Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung sind grundsätzlich nicht mit höchster Priorität impfberechtigt.“

Fakt ist, dass auch in Niedersachsen 19 von 20 Corona-Patienten ambulant betreut werden. Niedergelassene Ärzte und deren Praxisteams sind jeden Tag direktem körperlichen Kontakt mit Infizierten ausgesetzt, von denen viele selbst zu Hochrisikogruppen zählen. Studien zeigen, dass das Risiko, besonders schwer an Covid-19 zu erkranken, bei medizinischem Personal besonders hoch ist.

„Die ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte bilden den Corona-Schutzwall, der die Krankenhäuser entscheidend entlastet“, verdeutlicht Dr. Wulf-Homilius. „Außerdem ist abzusehen, dass in etwa ab Ostern die Niedergelassenen eine entscheidende Rolle bei der Impfung der breiten Bevölkerung spielen sollen. Wenn der Ministerin etwas daran liegt, die ambulante Versorgung in den nächsten Monaten aufrecht zu erhalten und ambulante Patienten bestmöglich zu schützen, müssen auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit höchster Priorität geimpft werden!“

„Ich frage mich, wie die spätere Einbindung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bei der Impfung der Bevölkerung gelingen soll, wenn man sie heute so derart vor den Kopf stößt. Massenimpfungen in Arztpraxen sind nur denkbar, wenn diejenigen Ärzte, die dann ja Impfärzte sind, vollständigen Schutz gegen COVID-19 haben. Dies ist beim Impfstoff von AstraZeneca erst nach elf Wochen der Fall. Wer jetzt nicht impft, hat künftig Impfärzte ohne ausreichenden Impfschutz.“

Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der deutschlandweit ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Virchowbund
Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Geschäftsführer Kommunikation und Marketing: Adrian Zagler
Pressereferentin: Dr. Diana Michl
Chausseestraße 119b
10115 Berlin
Tel: 030 / 28 87 74 - 0
Fax: 030 / 28 87 74 - 115
presse@virchowbund.de
www.virchowbund.de
www.twitter.com/virchowbund

Cookie-Einstellungen

Wir nutzen Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen und unsere Kommunikation mit Ihnen zu verbessern. Wir berücksichtigen Ihre Auswahl und verwenden nur die Daten, für die Sie uns Ihr Einverständnis geben.

Diese Cookies helfen dabei, unsere Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriffe auf sichere Bereiche ermöglichen. Unsere Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt werden. Mit diesen Informationen können wir unser Angebot laufend verbessern.

Diese Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.